Bimbulli - nach einem Kinderbuch von Mira Lobe und Susi Weigel
Die bekannte Illustratorin Susi Weigel verbrachte viele Jahre ihres Lebens in Bludenz.
Da sie im Jahr 2014 ihren 100. Geburtstag feiern würde, hat die Remise Bludenz ihr einen Themenschwerpunkt gewidmet und bei uns angefragt, ob wir ein Stück von ihr auf die Bühne bringen könnten.
Wir entschieden uns für die Geschichte des kleinen Bimbulli, der von seinem Vater aus einem Taschentuch gefaltet wurde und allerhand Abenteuer erlebt.
Bimbulli hatte am 5.4.2014 um 15.00 Uhr in der Remise Bludenz Premiere. Regie führte Christoph Bachdansky.
Saskia hat die Figuren mit Nadelfilztechnik aus Wolle gefertigt.
Zum Inhalt des Stückes
Was spielen Kinder gerne? Mutter Vater - Kind. Bimbulli entsteht aus diesem Spiel, und auch wir entwickeln daraus unser Figurenspiel. Wie sehen Kinder die Beziehung ihrer Eltern und ihre eigene Rolle darin? Und welche Erfahrungen sammelt man, wenn man sich allein auf den Weg macht?
Wir entwickeln unser Figurenspiel aus der großen alten Truhe, die im Wohnzimmer steht. Hier ist lauter "Kramuri" drin, der zum Spielen und Verkleiden einlädt. Und so werden aus den Spielerinnen zwei Figuren, die wie Mutter und Vater ausschauen. Aus einem Taschentuch falten sie sich ein Kind und mit ihm beginnt das Abenteuer.
Kaum auf der Welt, übernimmt Bimbulli die Verantwortung für ein widerspenstiges, freches Küken, das die Welt kennenlernen will. Er hatte der Henne geholfen, das letzte Ei auszubrüten. Heraus kam "Prinz Küken", der auch gleich mit einem Wagerl spazieren gefahren wird. Eine Sonnenblume auf der Blumenwiese spendet jede Menge Sonneblumenkerne zum Essen. Doch die Sonnenblumenkerne im Wagerl rutschen, und Prinz Küken rutscht mitsamt den Wagerl in den großen See hinein. Es folgt eine gemeinsame Bootsfahrt, da Bimbulli sich von einem Ast ins Boot schwingt, um Prinz Küken zu retten.
Es beginnt zu regnen und der sonst so friedliche See schlägt auf einmal mit seinen großen Wellen um sich. Rettung erhoffen sie sich von einem alten Strohhut, der im Schilf hängt. Doch dort sitzt schon der Frosch. Ihn müssen sie nun überzeugen, das schützende Dach zu teilen. Doch bei dieser Art Frosch ist das nicht so einfach. Er empfindet Regen als gesund und betont beharrlich, dass der Hut ihm allein gehört. Es kommen noch viele andere Tiere, die unter dem Hut und in Bimbullis Boot Schutz suchen und finden. Dem Frosch bleibt keine Wahl, er gibt nach und steigt mit ins Boot. Alle Tiere rücken jetzt eng zusammen, um die stürmische und regnerische Nacht zu überstehen.
Am Ende bringt Bimbulli mit Hilfe des Frosches das Küken wohlbehalten wieder zu seiner Mutter Henne zurück.
In Zeiten von Flucht und Krieg an den Rändern der reichen Welt empfinden wir "Bimbulli" als ein hochaktuelles Stück. Denn selbst der egozentrische Frosch macht am Ende die Erkenntnis, dass es selbstverständlich ist, sein Dach mit Leuten zu teilen, die in Not sind.
Technische Anforderungen:
- Stromanschluss für die Scheinwerfer
- Keine erhöhte Bühne, am besten ansteigende Stuhlreihen.
- Bühnengröße mindestens 5x4 m
Foto Mitte und rechts: Christa Engstler
Fotos: Wien Museum/ Didi Sattmann